10.10.-21.11.2025 Group Global 3000, Berlin : „Die Kunst der Klima-Kommunikation“
10.10. - 21.11.2025 Galerie Group Global 3000, Berlin : "Die Kunst der Klima-Kommunikation"
Teilnehmende :
Tom Albrecht, Joachim Czepa, Ute Diez, Stephan Groß, Karin Heinrich, Kaki Höhn, Helge & Saxana, Jens Isensee,
ANUnaran Jargalsaikhan, Maria Korporal, Stephan Kurr, Vera Leisibach, John Maibohm, Thomas Möller,
Keri Rosebraugh, Ilse María Salazar Huerta, Rosa Schmidt, Gudrun/Rudi Staiger/Beutinger,
Julien Stiegler, Andrea Streit, Lioba von den Driesch, Petra Weifenbach
Wir zeigen nach einer internationalen Ausschreibung 24 Werke von 22 KünstlerInnen, die das Thema aufgreifen und in Transport und Material Ressourcen schonen: Objekte, Malerei, Installationen, Grafik, Videos, Fotos und Performance aus Deutschland, Schweiz, Mongolei, Australien, USA, Mexiko und Frankreich.
Wie gewinnen wir Menschen für Klimaschutz? Die Klimakrise ist die grösste Herausforderung unserer Zeit – und doch fühlen sich viele Menschen ohnmächtig, sind nicht erreichbar für Veränderung. Wie können wir die Erderwärmung thematisieren, ohne die Menschen zu überfordern? Wie schaffen wir es, sie zu erreichen, zu berühren und zum Handeln zu motivieren? Indem wir nicht nur die Probleme aufzeigen, sondern auch Geschichten erzählen, die berühren, die Hoffnung machen und konkrete Möglichkeiten präsentieren, wie jede:r einen Beitrag leisten kann. Klimakommunikation ist ein Schlüssel zur Gestaltung von Veränderungen. Wir sehen in der Kunst hier eine Kraft!
"Begegnung am Äquator / Zufallsfund"
Meine Kunst der Klimakommunuikation besteht aus 2 Teilen :
A: einer zu kommunizierende Botschaft (Konsequenzen des Klimawandels), B: einer Verbreitungsstrategie, durch welche diese Botschaft kommuniziert werden soll (Auslage in Postkartenständern).
A: Die Postkarte zeigt in einer fiktiven Begegnung von Eisbär und Pinguin am Äquator symbolhaft die (selbst-)zerstörerischen Konsequenzen des Klimawandels für Tiere, Menschen und Umwelt, wenn wir ohne Einsicht so weiterwirtschaften wie bisher.
B: Das dazugehörige Kommunikations-Konzept mit Überraschungseffekt: An frequenten Orten (Museumsshops, Buchläden, Postkartenständern etc.) werden die vor-frankierten Postkarten von Besuchern zufällig aufgefunden und laden zum Versenden ein - und somit zum Weiterkommunizieren der Dringlichkeit der nachhaltigen Verhaltensänderung.
"Encounter at the equator / Chance discovery"
My art of climate communication consists of two parts:
A: a message to be communicated (consequences of climate change), B: a dissemination strategy through which this message is to be communicated (display in postcard stands).
A: The postcard symbolically depicts the (self-)destructive consequences of climate change for animals, humans and the environment, if we continue to operate as usual, as we have done up to now without consideration, in a fictional encounter between a polar bear and a penguin at the equator.
B: The accompanying communication concept with a surprise effect: visitors randomly find the pre-stamped postcards in high-traffic locations (museum shops, bookstores, postcard stands, etc.) and are invited to send them - thereby communicating the urgency of sustainable behavioral change.
"Meet me if You (still) can / Zweisam, werde KlimaretterIn"
Die Ausstellung fragt nach einer geeigneten Art und Weise, wie das Thema Klimawandel erfolgreich ins Bewußtsein der Bürger vermittelt werden kann. Meine Antwort ist ein strategisches Kommunikations-Konzept: Die Möglichkeit, Werbung zu schalten als künstlerisch vermittelte Strategie in Portalen mit großer Reichweite und mit Verantwortungsbewußtsein. Das Storyboard stellt die Klimawerbeblockschaltung am Beispiel einer hoch frequentierten Online-Plattform vor dem Login vor, während dessen eine unerwartete Begegnung mit dem Thema Klimawandel im Bewußtsein der Nutzer möglich wird.
"Meet me if You (still) can / Together, become a climate savior"
The exhibition asks how climate change can be successfully communicated to the public. My answer is a strategic communication concept: the possibility of placing advertisements as an artistically conveyed strategy on high-reach portals with a sense of responsibility.
The storyboard presents the climate advertising block placement using the example of a highly frequented online platform before login, during which an unexpected encounter with the topic of climate change becomes possible in the user's consciousness.
Einführungstext von Stephan Groß, Co-Kurator, GG3-Teammitglied, Künstler
24 Werke von 22 Künstler:innen aus sieben Ländern haben wir hier versammelt – mit einem gemeinsamen Anliegen: nicht allein die Klimakrise in den Blick zu nehmen, sondern die Art und Weise, wie wir über sie sprechen.
Im Zentrum steht also nicht das Klima als Thema, sondern die Klimakommunikation als künstlerisches Mittel.
Die ausgestellten Arbeiten befassen sich mit der Frage, wie Kunst zur Kommunikation über das Klima beitragen kann – nicht nur inhaltlich, sondern formal, ästhetisch, atmosphärisch.
Denn Klimakommunikation ist mehr als das Vermitteln von Fakten.
Sie ist ein sensibler Prozess, in dem sich Emotion, Sprache, Bild, Erzählung und Körpersprache überlagern.
Sie beeinflusst, ob Menschen sich angesprochen fühlen – oder abschalten.
Ob sie Verantwortung übernehmen – oder sich ohnmächtig fühlen.
Die Künstler:innen dieser Ausstellung zeigen exemplarische Ansätze, wie sich Klimakommunikation als künstlerische Strategie denken lässt:
Wie Ästhetik genutzt werden kann, um Aufmerksamkeit zu erzeugen, Nähe herzustellen, Irritation zu schaffen, neue Perspektiven zu öffnen – und dadurch vielleicht auch neue Handlungsspielräume.
Diese Ausstellung ist also kein Bericht über die Klimakrise – sie ist ein Versuch, die Möglichkeiten und Grenzen ihrer Vermittlung auszuloten.
Sie fragt: Wie kann Kunst selbst ein Kommunikationsraum werden – ein Raum, der nicht belehrt, sondern in Beziehung tritt?
Die meisten von Ihnen wissen: Zeitgenössische Kunst ist längst mehr als Gemälde an der Wand oder Skulpturen im Raum.
Und gerade bei einem so komplexen, so drängenden Thema wie diesem, mit einer existentiellen gesellschaftlichen Botschaft, werden auch komplexere künstlerische Verfahren relevant – darunter solche, die in reale Abläufe eingreifen, soziale Beziehungen gestalten oder partizipative Prozesse anstoßen.
Und dennoch – auch Arbeiten in konventionellen künstlerischen Medien haben in dieser Ausstellung ihren Platz.
Nicht aus Gewohnheit, sondern aus Überzeugung:
So wie in der Didaktik der Frontalunterricht, trotz aller Kritik, nach wie vor eine integrale Rolle spielt, behalten auch klassische Ausdrucksformen ihre Wirksamkeit – als Teil einer heterogenen, vielschichtigen Vermittlungspraxis.
Klimakommunikation, so verstanden, ist kein Monolog – sondern ein experimentelles Feld, ein vielstimmiger Prozess.
Und genau das macht Kunst zu einem geeigneten Ort, sie zu befragen, zu reflektieren und neu zu denken.
Zum Abschluss dieses einführenden Teils möchte ich drei Werktitel nennen:
„I would if I could“,
„If we could talk“,
„Meet me if you (still) can“.
Diese Titel spiegeln ein zentrales Spannungsfeld wider:
den Wunsch, etwas zu tun – und das Gefühl, vielleicht nicht gehört oder nicht handlungsfähig zu sein.
Sie verweisen auf ein Bedürfnis nach Dialog, nach Handlung – und auch auf ein mögliches Bedauern über verpasste Gelegenheiten.
Doch:
Scheinbare Unmöglichkeiten werden im Medium der Kunst aufgebrochen.
Hier können neue Bilder entstehen, neue Erzählweisen, neue Beziehungen – und vielleicht auch neue Möglichkeiten, ins Handeln zu kommen.
In diesem Sinne freue ich mich, Ihnen nun im zweiten Teil der Einführung die einzelnen künstlerischen Positionen näher vorzustellen.
Tom Albrecht
Fossile Party |
Joachim Czepa
Generation +1,5 degrees celsius |
Ute Diez
Klimasitzung |
Stephan Groß
SHOWTIME CLIMATE Flaschenpost |
Karin Heinrich
Wasser Machen |
Helge & Saxana
Verschwund. Zuhause Alle Dörfer bleiben |
Maria Huerta
digital garden |
Jens Isensee
Novocene - eine mögliche Zukunft |
ANUnaran Jargalsaikhan
Connection to mother earth |
Kaki
Unter meinen Fingernägeln immer noch Glitzer |
Maria Korporal
Call to climate action |
Stephan Kurr
I would if I could |
Vera Leisibach
If we could talk |
John Maibohm
Zufallsfund Klimapostkarte |
Thomas Möller
give-away |
Keri Rosebraugh
remember here |
Rosa Schmidt mit Katharina Resch
Pinus Waltz usw |
Künstlerduo verstoffwechselt
Wandlung |
Julien Stiegler
E=CO2 the polar bear |
Andrea Streit
Herr Gaebler benutzen Sie Sonnenschutz? |
Lioba von den Driesch
Zum Strand gehen II |
Petra Weifenbach
Holland in Not 25 |
Weifenbach ist ein guter Abschluss, da es im Raum verteilt die Ausstellung zusammenbindet...
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
(Text: Stephan Groß, Co-Kurator und GG3-Teammitglied, Künstler)
Galerie Group Global 3000
Leuschnerdamm 19
10999 Berlin
gg3.eu
kontakt@gg3.eu
T.: +49 30 - 615 47 49
Öffnungszeiten:
Di. & Do. 17 - 20 h
und nach Vereinbarung