« Collage

Glanzlichter, 2024, Pastell und Collage

Glanzlichter, 2024, Pastell und Collage

 

 

Glanzlichter, Installationsansicht

 

 

 

 

 

Glanzlichter 1, 2024, Pastell und Collage, auf Holz aufgezogen, 71 x 96 cm

 

 

 

Glanzlichter 2, 2024, Pastell und Collage, auf Holz aufgezogen, 71 x 96 cm

Karl Friedrich Schinkel : Bühnenbildentwurf zu W.A. Mozarts Zauberflöte: Sternenhimmel für die Szene / das Reich der Königin der Nacht

 

. . . `Starlink´ . . .

. . eine `Starlink´-Satellitenformation in Aktion . .

Die Unschuld des Himmels “

oder

der Verlust der romantischen Unschuld des Himmels “

Durch die Beschäftigung mit einer Themenausschreibung (2024) des Hauses am Kleistpark mit dem Titel "Glanzlichter" sind 2 großformatige Collage-Grafiken entstanden, in denen ich erstmals die Technik der Pastellzeichnung einsetze.

Zum Inhalt:

Meine Deutung des Begriffs „Glanzlichter“ beleuchtet die Fehlentwicklung bei der Nutzung des erdnahen Weltraumes mit fraglichen vielfältigen Konsequenzen für die Zukunft..

(siehe unten Erläuterung des sogenannten „Kessler-Effekts“, der die Risikorelevanz der Weltraum-Vermüllung durch Satelliten als orbitale Schrottobjekte für die geordnete Nutzung des erdnahen Orbits aus wissenschaftlicher Sicht bezeichnet).

Dem vorgegebenen thematischen Begriff „Glanzlichter“ entspreche ich durch Aufzeigen des Geschehens am Himmel, wo die Firma Space X mit dem Projekt „Starlink“ begonnen hat, ein Netz aus bis zu 60.000 Satelliten aufzubauen. Der Nutzen wird neben der militärischen Nutzung u.a. als Funkverbesserung des 5G-Breitbandnetzes für Nutzer technischer Geräte auf der Erde angepriesen (Alle Leute und Alexa aufgepaßt : ihr könnt dann mit eurem Kühlschrank sprechen , jippieh wie prima !).

Diese „Glanz-Lichter“ sind am Himmel in Formation in einer Reihe über den Himmel fliegend zu beobachten. Sie werden sukzessive nach und nach in Position gebracht und zu einem Gitternetz ausgerichtet.

Nicht nur die ökologische Bilanz dieses Vorhabens ist katastrophal. Der Nutzen dieser privatwirtschaftlichen Initiative der Einzelperson Elon Musk, die uns alle auf der Erde betreffen wird, ist unter Risikoabwägung und ökologischer Kosten-Nutzungs-Bilanz auch in Wissenschaftskreisen höchst umstritten (s. u. „Kessler-Effekt“: exponenziell zunehmende Weltraumvermüllung durch ein Übermaß an Satelliten, Raketenreste und deren zufällige Kollisionen macht die Raumfahrt für kommende Generationen riskanter; schon jetzt muß z.B. die internationale Raumstation vermehrt Weltraumschrotteilen ausweichen … )

Diese Entwicklung kritisch sehend, thematisiere ich 1. die physische Verschmutzung (Stichwort Weltraumvermüllung/ „Kessler-Effekt“ und 2. die optisch-visuelle „Licht-Verschmutzung“ des Himmels.

Zur formell-gestalterischen Umsetzung:

Die Veränderung des Himmels zeige ich mittels zweier Zustände anhand von 2 Bildern, die wechselwirkend auf einander bezogen die Veränderung am Himmel im Vergleich abbilden.

Die formalästhetische Umsetzung in ihrer comicartigen Ausführung soll eine Naivität und Harmlosigkeit und auch absonderliche Schönheit zeigen, welche die Absurdität des Projektes `Starlink´ bewußt grotesk überzeichnet zur Schau stellt.

Vergleich mit historischer Reminiszenz:

Mein Sternenhimmel steht in betrauerungswürdigem Gegensatz zu dem bekannten Bühnenbildentwurf Karl Friedrich Schinkels zu Mozarts Zauberflöte (das sonnenlose Reich der Königin der Nacht) :

Schinkels romantisch-klassizistischer Sternenhimmel verkörpert zwar das sonnenlose dunkle Reich der Königin der Nacht, gehört aber als symbolische Schöpfung der Kunst einer idealen, poetischen reinen Welt an.

Im Gegensatz zu dem auf uns zukommenden neuen Real-Welt, dem veränderten Sternenhimmelbild, an dem nicht mal mehr die Sternzeichen klar erkennbar sein werden, da die neu dazukommenden 60-tausend-fachen künstlichen Satelliten-Glanzlichter-"Sterne" deren bisherige schöne Lesbarkeit stören und verunklaren. Schon jetzt beklagen Astronomen die Verunklarung von Himmelsbeobachtungen durch die Zunahme an Satlink-Satelliten. Und dies nur, damit wir mit unseren 5G-Funk-fähigen Geräten, z.B. Kühlschrank sprechen können sollen... , denn :

Das ausgerufene sogenannte `Internet der Dinge´ soll mit dieser durch Elon Musks Satelliten-Projekt `Starlink´angestrebten satellitengestützter verbesserter Signalstärke mittels "5G" einen bedeutsamen Zugewinn an Lebenskomfort im alltäglichen Umgang mit den funk-fähigen technischen Geräten im Haushalt bieten.

Schinkels geometrisch geordneter Sternenhimmel wurde ersonnen als Bühnenentwurf zum dunklen kalten Reich der Königin der Nacht für Mozarts Oper `Die Zauberflöte´.

Stückdramaturgsich gestaltet steht dieser geordnete Sternenhimmel des kalten dunklen Machtbereiches der Königin der Nacht als antagonistischer Negativ-Pol dem symbolisch das Positive verkörpernen Pol von Zarastros Reich des Lichtes antipodisch gegenüber.

erhält Schinkels Bildvision in Bezug zu Elon Musks `Starlink´-Projekt eine gespenstische erschreckend bedrückende Anmutung:

In Anbetracht des zweifelhaften Gesamt-Nutzens und vor dem formal-ästhetischen und metaphorischen Hintergrund erfährt Schinkels visionärer Idealentwurf eine bedrückende Wirkung und beunruhigende Umdeutung ; Als hätte Schinkel, diese Satellitenstruktur vorausahnend, die zukünftige Entwicklung des orbitalen `Starlink´-Geschehen antizipiert und um 200 vorwegnehmend metaphorisch illustriert.

Oder ließ sich vielleicht Elon Musk davon zu seinem bedauerlichen Projekt inspirieren ?

Wer weiß ...

Durch Starlink verliert der Himmel jedenfalls aus meiner Sicht seine Unschuld.

Ich will kein `Sarlink´ über unserer natürlichen Erde.

Ergänzende Anmerkung zum „Kessler-Effekt“ (Müll erzeugt Müll...):

→ https://de.wikipedia.org/wiki/Kessler-Effekt

→ https://de.wikipedia.org/wiki/Kessler-Syndrom

1. Die Wissenschaft beklagt bereits, daß die astronomische Beobachtung des Weltalls durch die von den Satelliten verursachte gestreute Licht-Refexion gestört/beeinträchtigt wird.

2. Zum anderen verschärft sich durch die zahllosen Raketenstarts die CO2-Emission der Athmosphäre.

3. Es erhöht sich die Gefahr der Weltraumvermüllung: der sogenannte „Kessler-Effekt“ besagt, daß Müll weiteren Müll erzeugt. Allein die Kollision zweier herrenlos herumfliegender ausgedienter Weltraumschrottobjekte erzeugt bei zufälligem Aufprall eine Vielzahl kleinerer gefährlicher Kollisionsobjekte: Das Geschehen in seiner exponenziell steigenden Zunahme an Komplexität ist eine Bedrohung für die Raumfahrt zukünftiger Generationen, die kontrollierte Steuerung und Nutzung des erdnahen Orbits.

4. Die visuelle Veränderung des Himmelsfirmaments in seiner optischen Anschauung durch die Satelliten stellt einen Eingriff/Veränderung dar, die man dem sog. Anthropozän zuordnen muß. In meinen Augen verliert hiermit der Himmel in der uns bisher bekannten Form seine romantische Unschuld.

(John Maibohm, 2024).

→ https://de.wikipedia.org/wiki/Kessler-Effekt

→ https://de.wikipedia.org/wiki/Kessler-Syndrom

Wikipedia :

Das Kessler-Syndrom, oder auch Kessler-Effekt,

ist die kaskadierende (exponenzielle ! (Anmkg. JM) Zunahme der Zahl kleiner Objekte des Weltraummülls durch zufällige Kollisionen. Benannt ist dieses Szenario nach Donald J. Kessler. Als Astronom hatte er Fragmentationsprozesse im Asteroidengürtel statistisch modelliert und übertrug dies als NASA-Mitarbeiter auf die Objekte in Erdnähe. 1978 warnte er, dass die Raumfahrt für kommende Generationen riskanter werde.

Kollisionen zwischen kleinen Objekten sind sehr unwahrscheinlich, weil diese einander meist verfehlen. Kollisionen zwischen den vergleichsweise wenigen großen Objekten sind ebenfalls unwahrscheinlich (und vermeidbar, siehe jedoch die Satellitenkollision am 10. Februar 2009). Die Zahl der kleinen Objekte nimmt also hauptsächlich durch Kollisionen mit großen Objekten zu. Dabei kann die Sprengkraft aus der kinetischen Energie des Impaktors das größere Objekt fragmentieren.

Kessler empfahl, möglichst bald von der damals gängigen Praxis abzukommen, große Objekte wie Nutzlastverkleidungen, ausgebrannte Oberstufen und ausgediente Satelliten im Orbit zu belassen. Das würde die gefährliche Entwicklung verlangsamen, aber nicht verhindern.

English text version

" The innocence of the sky "
or
" the loss of the romantic innocence of the sky "

Through the occupation with a theme call (2024) of the Haus am Kleistpark with the title "Glanzlichter", 2 large-format collage graphics were created, in which I use the technique of pastel drawing for the first time.

About the content:
My interpretation of the term "Glanzlichter" sheds light on the misguided development in the use of near-Earth space with questionable and diverse consequences for the future.
(see below for an explanation of the so-called "Kessler effect", which describes the risk relevance of space debris from satellites as orbital junk objects for the orderly use of near-Earth orbit from a scientific point of view).

I am responding to the given thematic term "highlights" by showing what is happening in the sky, where the company Space X has started to build a network of up to 60,000 satellites with the "Starlink" project. In addition to military use, the benefits are being touted as radio improvements to the 5G broadband network for users of technical devices on Earth (watch out, everyone and Alexa: you'll be able to talk to your fridge, yippee how great!)
These "shining lights" can be seen flying across the sky in formation. They are gradually brought into position and aligned to form a grid.
It is not only the ecological balance of this project that is catastrophic. The benefits of this private-sector initiative by the individual Elon Musk, which will affect us all on Earth, are highly controversial, even in scientific circles, in terms of risk assessment and ecological cost-benefit balance (see "Kessler effect" below: exponentially increasing space debris due to an excess of satellites, rocket debris and their accidental collisions makes space travel riskier for future generations; even now, for example, the International Space Station is increasingly having to dodge space debris ... ).
Taking a critical view of this development, I thematize 1. the physical pollution (keyword space pollution/"Kessler effect") and 2. the optical-visual "light pollution" of the sky.
On the formal-creative realization:
I show the change in the sky by means of two states using 2 images that interact with each other to depict the change in the sky in comparison.
The formal-aesthetic realization in its comic-like execution is intended to show a naivety and harmlessness as well as an outlandish beauty, which deliberately grotesquely exaggerates the absurdity of the 'Starlink' project.
Comparison with historical reminiscence:
My starry sky stands in mournful contrast to Karl Friedrich Schinkel's well-known stage design for Mozart's Magic Flute (the sunless realm of the Queen of the Night):
Schinkel's romantic-classical starry sky embodies the sunless, dark realm of the Queen of the Night, but as a symbolic creation of art it belongs to an ideal, poetically pure world.
In contrast to the new real world that is approaching us, the changed starry sky image, in which not even the signs of the zodiac will be clearly recognizable, as the newly added 60,000 artificial satellite "stars" will disturb and obscure their previous beautiful legibility. Astronomers are already complaining that the increase in satlink satellites is making observations of the sky less clear. And this is only so that we can talk to our 5G radio-capable devices, e.g. refrigerators... because :

The proclaimed 'Internet of Things' is intended to offer a significant increase in the comfort of life in everyday use of radio-enabled technical devices in the household with this satellite-based improved signal strength via "5G", which Elon Musk's satellite project 'Starlink' is striving for.
Schinkel's geometrically arranged starry sky was conceived as a stage design for the dark, cold realm of the Queen of the Night for Mozart's opera 'The Magic Flute'.
In terms of the dramaturgy of the piece, this ordered starry sky of the Queen of the Night's cold, dark realm of power is antagonistically opposed to the pole of Zarastro's realm of light, which symbolically embodies the positive.
Schinkel's pictorial vision in relation to Elon Musk's 'Starlink' project takes on a ghostly, frighteningly oppressive appearance:

In view of the dubious overall benefit and against the formal-aesthetic and metaphorical background, Schinkel's visionary ideal design has an oppressive effect and disturbing reinterpretation; as if Schinkel, anticipating this satellite structure, had anticipated the future development of the orbital 'Starlink' event and metaphorically illustrated it around 200 years earlier.
Or perhaps Elon Musk was inspired by it for his unfortunate project?
Who knows ...
In any case, Starlink makes the sky lose its innocence from my point of view.
I don't want a 'Starlink' over our natural Earth.

Supplementary note on the "Kessler effect" (garbage creates garbage...):
→ https://de.wikipedia.org/wiki/Kessler-Effekt
→ https://de.wikipedia.org/wiki/Kessler-Syndrom

1. science is already complaining that astronomical observation of the universe is disturbed/impaired by the scattered light reflexion caused by the satellites.

2. On the other hand, the countless rocket launches increase CO2 emissions into the atmosphere.
3. the risk of space debris increases: the so-called "Kessler effect" states that debris generates more debris. The collision of two orphaned, disused space debris objects alone generates a large number of smaller, dangerous collision objects on accidental impact: The event, in its exponential increase in complexity, is a threat to space travel for future generations, the controlled management and utilization of near-Earth orbit.
4. the visual alteration of the celestial firmament in its optical appearance by the satellites represents an intervention/change that must be assigned to the so-called Anthropocene. In my eyes, the sky as we know it loses its romantic innocence.

( John Maibohm, 2024)

→ https://de.wikipedia.org/wiki/Kessler-Effekt
→ https://de.wikipedia.org/wiki/Kessler-Syndrom

Wikipedia :
The Kessler syndrome, or Kessler effect,
is the cascading (exponential ! (JM) increase in the number of small objects in space debris due to random collisions. This scenario is named after Donald J. Kessler. As an astronomer, he had statistically modeled fragmentation processes in the asteroid belt and, as a NASA employee, applied this to objects near the Earth. In 1978, he warned that space travel would become riskier for future generations.
Collisions between small objects are very unlikely because they usually miss each other. Collisions between the comparatively few large objects are also unlikely (and avoidable, but see the satellite collision on February 10, 2009). The number of small objects therefore increases mainly as a result of collisions with large objects. The explosive force from the kinetic energy of the impactor can fragment the larger object.
Kessler recommended moving away as soon as possible from the then current practice of leaving large objects such as payload fairings, burnt-out upper stages and disused satellites in orbit. This would slow down the dangerous development, but not prevent it.

Translated with DeepL.com (free version)